Grenznutzen beim Lernen

Grenznutzen beim Lernen

Als Medizinstudierende lernen wir ständig neue Informationen und versuchen, so viel Wissen wie möglich aufzunehmen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass es ein Konzept namens Grenznutzen gibt, das sich auf unser Lernen und Behalten von Informationen auswirken kann.

Der Grenznutzen bezieht sich auf die zusätzliche Zufriedenheit oder den zusätzlichen Nutzen, den wir durch den Konsum einer zusätzlichen Einheit einer Ware oder Dienstleistung erhalten: Je mehr wir von etwas konsumieren, desto weniger wertvoll wird es für uns. Dieses Konzept lässt sich auch auf das Lernen und das Behalten von Informationen anwenden.

Nehmen wir zum Beispiel an, Du lernst für eine Prüfung und haben alle wichtigen Konzepte und Inhalte gelernt, die behandelt werden. Wenn Du weiter lernst und versuchst, Dir jedes einzelne Detail und jede Kleinigkeit einzuprägen, wirst Du feststellen, dass Du nicht viele zusätzliche Informationen behalten und dass die von Dir unternommenen Anstrengungen keinen großen Nutzen bringen. Das liegt daran, dass der Grenznutzen Deines Studiums abgenommen hat - Du hast die wichtigsten und wertvollsten Informationen bereits gelernt, und ein weiteres Studium über diesen Punkt hinaus ist nicht mehr so vorteilhaft.

Was können Medizinstudierende also tun, um den Grenznutzen ihres Lernens zu maximieren? Ein Ansatz besteht darin, sich zunächst auf die wichtigsten und relevantesten Informationen zu konzentrieren. Indem Du Prioritäten setzt und Deine Lernanstrengungen auf den Stoff ausrichtest, der bei Prüfungen oder in der klinischen Praxis am wahrscheinlichsten behandelt wird, kannst Du den Wert Deines Lernens maximieren und Deine Zeit und Mühe optimal nutzen. 

Wichtig ist auch, dass Du Pausen einlegst und Dir Zeit nimmst, um Dich auszuruhen und neue Energie zu tanken. Studien haben gezeigt, dass das Lernen über einen längeren Zeitraum verteilt werden kann, anstatt zu versuchen, alles in einer kurzen Zeitspanne zu lernen, was dazu führt, dass die Informationen besser behalten werden. Wenn Du Deinem Gehirn Zeit gibst, das Gelernte zu verarbeiten und zu festigen, kann dies den Grenznutzen Deiner Lernanstrengungen erhöhen.

Anders gesagt, wenn der Grenznutzen für eine weitere Stunde Anatomie pauken gegen null geht, bringt es nichts, dass Du noch weiter auf Deinen Anatomie-Atlas starrst. Dann bringt es Dich weiter, wenn Du die nächste Stunde in ein anderes Thema investiert oder einfach mal Sport machen gehst. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für Medizinstudierende wichtig ist, das Konzept des Grenznutzens zu verstehen und zu wissen, wie es sich auf unser Lernen und Behalten von Informationen auswirken kann. Indem wir uns auf das wichtigste und relevanteste Material konzentrieren, Pausen zum Ausruhen und Aufladen einlegen und unser Lernen zeitlich strecken, können wir den Wert unseres Lernens maximieren und unsere Leistung im Medizinstudium verbessern.

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